Für den Fall eines Angriffes oder einer kriegerischen Auseinandersetzung unterhalten viele Staaten dieser Welt Armeen. Diese sind ganz unterschiedlich strukturiert, sind aber für jedes Land der Welt der Grundpfeiler der Landesverteidigung.
Um die Mannschaftsstärke konstant zu halten, gibt es in vielen Ländern einen verpflichten Dienst in der Armee: die Wehrpflicht. Im Laufe der letzten Jahre wurde in vielen Teilen der Welt an den Modellen zur Wehrpflicht gearbeitet. In Deutschland wurde der sogenannte Grundwehrdienst gar ausgesetzt. Aber wie ist die Situation in Österreich?
Der Präsenzdienst beim Bundesheer
Auch Österreich hat eine eigene Armee. Mit ungefähr 14.000 Berufssoldat*innen ist die als „Bundesheer“ bezeichnete Armee verantwortlich für die militärische Landesverteidigung. Zu den aktiven Berufssoldat*innen kommen jährlich ungefähr 25.000 Tausend junge Männer, welche von Gesetzes wegen zu einem Grundwehrdienst verpflichtet sind.
Die Personalstärke des Bundesheeres ergibt sich aus verschiedenen Präsenzdiensten, zu denen neben dem Grundwehrdienst auch verschiedene Truppenübungen oder der Einsatzpräsenzdienst, im tatsächlichen Verteidigungsfall, gehören.
Wer wird zum Grundwehrdienst herangezogen?
- Die Pflicht zum Grundwehrdienst betrifft alle österreichischen Männer. Jeder muss sich ab dem 17. Lebensjahr zur sogenannten „Stellung“ melden. Dies ist eine Art Tauglichkeitsuntersuchung, bei denen Amtsärzte feststellen, ob die heranwachsenden Männer grundsätzlich wehrfähig sind.
- Wehrfähige Österreicher unterliegen dann der Wehrpflicht und werden zum Grundwehrdienst durch das Bundesheer eingezogen. Frauen sind hiervon nicht betroffen. Österreicherinnen können nur freiwillig Dienst im Bundesheer leisten, zum Beispiel als Berufssoldatin.
Nicht jeder kann sich jedoch den Dienst an der Waffe vorstellen. Seien es moralische oder ethische Bedenken. Hier wird in Österreich eine gewisse Rücksicht genommen. Männer, welche nicht dem Bundesherr dienen möchten, haben die Möglichkeit, einen Ersatzdienst, ähnlich dem ehemaligen Zivildienst in Deutschland, abzuleisten.
Wie ist der Grundwehrdienst aufgebaut?
Diejenigen, welche bei der Tauglichkeitsuntersuchung, nicht für untauglich erklärt wurden, erhalten einen schriftlichen Einberufungsbefehl. Dieser erreicht die Wehrpflichtigen meist in den Wochen nach dem 18 Geburtstag, jedoch nicht vor dem Ende der Schulausbildung. Ein fester Termin und eine bestimmte Militärdienststelle, meist eine Kaserne, wird in dem Befehlt mitgeteilt.
Der Beginn des Grundwehrdienstes, der sogenannte Einrückkungstermin, ist zwingend vorgegeben. An diesem Tag wird man mit den örtlichen Gegebenheiten und dem Ablauf des Dienstes vertraut gemacht. Der gesamte Wehrdienst hat eine Länge von sechs Monaten.
Diese Zeit ist am Stück abzuleisten. Der Grund hierfür ist die starre Gliederung. In den ersten zwei Monaten erhält man eine universelle Grundausbildung, welche für alle Dienstleistenden gleich gestaltet ist. Sie vermittelt die Basics, wie Verhalten in der Kaserne oder das Zurechtfinden im offenen Gelände. Die folgenden vier Monate, sind in zwei Abschnitte aufgeteilt, in denen die Ausbildung an zwei verschiedenen Waffengattungen folgt.
Ein Ende der Wehrpflicht in Österreich ist, anders als in vielen Ländern, derzeit nicht zu erwarten. Die Österreicher befürworten diese Pflicht überwiegend.