Was tun in Graz bei schlechtem Wetter? Regen & Kälte

Ja, auch in Graz gibt es Regentage und unangenehme frostige Temperaturen, die einem die Urlaubs-Pläne ein wenig durcheinanderbringen können. Zum Glück ist Graz eine Stadt der schönen Künste, der originellen Architektur und der leckersten kulinarischen Köstlichkeiten.


Die Landeshauptstadt der Steiermark ist nicht so groß wie Lissabon oder Helsinki, aber die Kleine hat es in sich. Kann es regnen oder schneien, stürmen oder hageln, der Besucher darf dennoch einen ganzen Tag lang staunen über Vergangenes, Gegenwärtiges und für die Zukunft Erträumtes.

Architektonische Effekte

Die Murinsel erinnert von oben ein wenig an eine futuristische Raumsonde, die sich kurz auf der Mur erholt, um anschließend vollgetankt wieder in den Weltraum zu starten. Die Architektur, als Muschel gestaltet, misst 50 Meter in der Länge und 20 Meter in der Breite. Sie liegt auf dem Fluss, ist abends wunderschön beleuchtet und beherbergt einen edlen Designer-Shop, ein Abenteuerspielplatz und ein originelles Café. Zwei Zugänge ermöglichen den Besuch dieses Eilands.

  • Ein weiterer „Alien“ wurde von den Architekten Peter Cook und Colin Fournier als Kunsthaus mit interessanten Ausstellungen am Lendkai errichtet. Es sieht ähnlich exorbitant aus wie die Muschel, ist für Dauerausstellungen eingerichtet und gilt seit 2003 als eines der stolzen Wahrzeichen der Stadt.
  • Ein weiteres architektonisches Highlight ist Schloss Eggenberg, eine barocke Schlossanlage monumentalen Ausmaßes, ein Prachtbau des Adelsgeschlechts Eggenberg und seit 2010 zum UNESCO-Welterbe gehörend.

Der Planetengarten und das Archäologiemuseum sind den Aufenthalt auch an sonnigen Tagen wert. Schließlich geht es um mehr als um das, was der Besucher mit den Augen wahrnehmen kann. Ein letzter „Hingucker“ ist das Museum der Wahrnehmung, MUWA, sehenswert sowie sinnlich erfahrbar, von außen ebenso wie von innen.

Tipp: Neben einem Ausflug bei schlechtem Wetter in Graz gibt es auch in der Steiermark viele Angebote für Familien, Abenteuer und privat. So kann man beispielsweise die Lurgrotte in Peggau besuchen.

Spaß muss sein

Für Kinder, Erwachsene und erwachsene Kinder gibt es das Grazer Kindermuseum. Eine Menge Spaß ist dort zu erwarten, von jährlich wechselnden Ausstellungen über Labore mit galaktischen Experimenten bis hin zu Kinder-Yoga und spezielle Angebote in Form von Livetalks für die Eltern. FRida& freD ist für Abenteuerlustige und Selbermacher, für alle, die die Welt entdecken möchten und für die Neugierde niemals endet.

Die Welt entdecken ist auch unter der Erde möglich. Mit der Grazer Märchenbahn geht’s in den Stollen des Grazer Schlossbergs. Die Schmalspurbahn bietet Gruseliges, Geheimnisvolles und Lustiges für kleine und große Menschen ab vier Jahren.

Es gibt 22 Stationen mit verschiedenen Themen, teilweise darf auch ausgestiegen und mitgemacht werden. Schließlich soll noch ein besonderes Highlight erwähnt werden; die Fahrt mit der Schlossberg-Bahn. 212 Meter lang ist die Strecke und die Steigung ist erheblich. Bei 60 Grad ist die Sicht durch die Glasdächer der Wagons atemberaubend. Die Bahn hat eine jahrhundertealte Geschichte hinter sich. Im 16. Jahrhundert wurde sie das erste Mal erwähnt und bis heute hat sie ihre Geschichte für den Besucher erhalten.

Kulinarische Hochgenüsse

Wenn schon Steiermark, dann auch richtig steirisch. Der Grazer Krauthäuptl, Kernöl, steirische Kürbiscremesuppe, steirische Osterpinze, der Steirische Kren und die Käferbohnen müssen unbedingt gekostet werden.

All diese Spezialitäten gibt es in gemütlichen Restaurants in und um die Altstadt herum, aber auch auf dem Schlossberg und im Grand Hotel Wiesler. Wunderbare kalte Speisen und heimische Getränke kann sich der Gast in den beliebten Buschenschänken munden lassen.

Hier bieten Landwirte die eigene Ernte an aus Obst- und Weingärten und sie servieren den Besuchern auch selber ihre natürlichen Speisen und Getränke. Buschenschänke sind an bestimmte Ausschank-Gesetze gebunden. Jedes Bundesland regelt den Betrieb hier selber. Eine der kalten Spezialitäten, die dargeboten werden, ist die „Brettljause„, bestehend aus Aufschnitt und Aufstrich mit dunklem Brot. Es gibt eine Reihe von Spezialitäten in Graz, die nur hier in der Steiermark in ihrer ursprünglichen Form gekostet werden können. Der Ennstaler Steierkas beispielsweise ist seit 2021 durch den Herkunftsschutz der EU geschützt. Die Steirische Käferbohne und das Kürbiskernöl gehören ebenfalls zu den echten Steirern.

Originelle Steigungen

Prunkvolle Treppen, filigrane Stiegen, rollende Stufen und stabile Aufstieghilfen verstecken sich überall in den Häuser, in verschlafenen Innenhöfen der Altstadt.

Touren zu diesen geschichtsträchtigen Orten sind ein besonderes Erlebnis. Lernt der Besucher hier nicht nur die Geschichte Grazens kennen, sondern erfährt auch etwas über die eigene Kondition beim Treppen-Steigen. Als besonderes Schmankerl gibt’s die Doppelwendeltreppe, ein optischer Augenschmaus. Zwei gegenläufige Treppen, die sich in regelmäßigen Abständen treffen, um dann wieder auseinanderzudriften.

Die Einwohner der Stadt nennen dieses Kunstwerk liebevoll die „Busserlstiege„, offiziell die „Versöhnungsstiege„. Um 1500 erbaut, ist sie ein Highlight der spätgotischen Baukunst und ein Symbol des Friedens und der Vereinigung. Die Treppe befindet sich in der Grazer Burg und ist täglich geöffnet. Die Grazer Burg ist selbst ein Ort voller Geheimnisse, die bei Renovierungsarbeiten teilweise ans Licht befördert wurden. Geheimgänge, rätselhafte Wandnischen, ein schmaler Gang, der sämtliche Säle der Burg verbindet und schusssichere Fenster sind nur ein Teil der Geschichte, die von vergangenen Schicksalen erzählt.

Am Schluss

Graz ist mehrere Reisen wert. Ein Ausflug in die quirlige steirische Stadt genügt kaum, um all ihre sehenswerten Orte zu besuchen. Die österreichische Schönheit ist ein buntes Konglomerat der Zeiten, Stile und Lebenseinstellungen.

Bunt und modern neben verwunschen und barock verleihen die vielen Sehnsuchts-Plätze der Stadt ihren ganz besonderen Charme. Der Besucher, der sich ihr einmal genähert hat, möchte immer wieder kommen, um noch mehr von ihr zu entdecken.

Verfasst von David Reisner

Ich, David Reisner, berichte auf regionalsuche.at über regionale Themen, Ausflugsziele, Sehenswürdigkeiten & Co. Ich selbst bin gerne unterwegs und entdecke schöne neue Plätze und Erlebnisse in Österreich.