Hundeversicherung: Darauf kommt es an

Ratgeber für die Auswahl der passenden Hundeversicherung.

Die Österreicher sind prinzipiell sehr auf ihre Sicherheit bedacht – und daher sind Versicherungen für alle möglichen Lebensbereiche heute eine Selbstverständlichkeit, von der Gesundheitsvorsorge über Auto und Haushalt bis zum Schutz vor Cyberattacken.

An eine Versicherung für ihren Hund denken allerdings nicht alle Hundebesitzer. Dabei kann eine solche Hundeversicherung durchaus Sinn machen: Wenn der Hund beim Spielen vor ein Fahrrad läuft und der Radfahrer stürzt, kann es teuer werden.

• Er wird nicht nur die Reparatur seines Rads verlangen, sondern auch die Arztkosten, falls er selbst dabei verletzt wurde.
• Und was geschieht, wenn unser vierbeiniger Freund in Nachbars Garten eindringt und dort das mühsam gezüchtete Gemüsebeet zerstört? Oder das Kleid einer Besucherin zerfetzt, weil er sie gar so freudig begrüßen wollte?

Solche Geschehnisse sind keine Ausnahmen und zeigen, dass eine Hundehaftpflichtversicherung durchaus Sinn macht.

Was ist das genau? Eine Haftpflichtversicherung für den Hund kann mit der Haftpflicht für das Auto bzw. Motorrad verglichen werden: Die Versicherung übernimmt den Schaden, der an Gegenständen bzw. anderen Personen passiert ist.

Wenn also beispielsweise Einrichtungsgegenstände, Sportgeräte oder Fahrzeuge beschädigt werden, übernimmt die Versicherung diese Kosten. Neben solchen Sachschäden sind aber auch Personenschäden abgedeckt: Wenn jemand verletzt wurde, zahlt die Versicherung.

Der dritte Bereich einer solchen Hundehaftpflichtversicherung sind sogenannte Vermögensschäden. Das kommt zum Tragen, wenn durch den Hund ein finanzieller Schaden entsteht ¬– beispielsweise wenn wichtige berufliche Termine wegen eines Unfalls mit dem Hund versäumt werden.

Dabei kann man es sich als Hundehalter in einigen österreichischen Bundesländern gar nicht aussuchen, ob man eine Haftpflichtversicherung für seinen Hund abschließen möchte: In Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und der Steiermark ist eine solche Versicherung nämlich Pflicht und muss bei der Anmeldung vorgelegt werden.

Allerdings sollten sich auch Hundebesitzer in den anderen Bundesländern überlegen, ob ein Abschluss nicht sinnvoll ist. Denn an die Folgen von kleineren Unfällen denkt man gar nicht, dabei kann das rasch viel Geld kosten.

Ein Beispiel: Der Hund reißt sich beim Spazierengehen plötzlich los, läuft auf die Straße, ein Autofahrer weicht aus und fährt in ein parkendes Auto. Wer zahlt jetzt? Der Hundebesitzer müsste den Schaden selbst übernommen und die Reparatur von zwei Autos ist logischerweise teuer. Davon abgesehen könnte der Autofahrer auch noch verletzt worden sein.

Quelle & Infos: https://www.kleinezeitung.at/lebensart/ombudsfrau/5721753/Rat-vom-Rechtsanwalt_Zum-Welthundetag_Brauchen-Tierbesitzer-eine

Vielfach gehen Hundebesitzer davon aus, dass ihr bester Freund ohnehin bei der Haushaltsversicherung versichert ist.

Doch das ist erstens nicht automatisch der Fall, sondern müsste extra überprüft werden. Und zweitens übernimmt die Haushaltsversicherung bei weitem nicht alle Schäden. Im Zweifelsfall müsste man den Hund angeben und zudem nachfragen, was abgedeckt ist. Worauf sollten Hundebesitzer bei einer Hundeversicherung noch achten? Dazu einige Tipps:

• Die Höhe der Versicherungssumme beträgt meistens 1 Million Euro, das sollte im Normalfall reichen.
• Lange Laufzeiten bewirken günstigere Prämien, außerdem sollte man bei der Auswahl der passenden Hundeversicherung auf die Zahlungsweise (monatlich ist üblicherweise teurer als halbjährliche oder jährliche Zahlung), einen möglichen Rabatt bei Abschluss für mehrere Hunde sowie Vergünstigungen bei einem Online-Abschluss der Versicherung achten.
• Sehr wichtig ist der Selbstbehalt bei einer Versicherung, das gilt auch für die Hundeversicherung. Je höher der Selbstbehalt, desto niedriger sind die Prämien. Dafür muss man bei einem Schadensfall einen bestimmten Anteil an den Gesamtkosten selbst übernommen, zum Beispiel 10 oder 20 Prozent.

Es gibt noch eine weitere Variante einer Hundeversicherung, die ebenfalls interessant ist: Bei einer Hundekrankenversicherung können Behandlungen und Operationen des Hundes versichert werden. Das ist in Österreich interessant, weil die Tierarztkosten hoch sein können.

Gerade komplizierte Eingriffe und langwierige Therapien können mehrere tausend Euro ausmachen und zu einer starken finanziellen Belastung werden. Dabei gibt es unterschiedliche Angebote für eine solche Hundekrankenversicherung: Bei einer OP-Versicherung werden nur die Kosten von Operationen übernommen. Bei sogenannten Basispaketen sind außerdem noch ambulante und stationäre Behandlungen abgedeckt.

Wichtig sind bei der Auswahl der passenden Hundekrankenversicherung der Geltungsbereich der Versicherung (nur Österreich, Europa oder weltweit) und eine freie Tierarztwahl. Achten sollte man außerdem – wie schon erwähnt – auf die Höhe des Selbstbehalts, üblich sind 20 Prozent). Meistens werden nur Hunde bis zu einem gewissen Alter krankenversichert und manche Versicherungen verlangen einen Gesundheits-Check vom Tier.

Bevor man sich für eine Krankenversicherung entscheidet, sollte man sich die konkreten Leistungen genau ansehen: Bei manchen Angeboten sind auch Vorsorgeuntersuchungen, Zahnbehandlungen und Impfungen inkludiert. Wie bei den meisten anderen Versicherungsverträgen gibt es auch in diesem Fall eine Wartefrist – die Versicherung gilt erst nach einer bestimmten Frist.

Fazit: Wer seinen Hund versichern möchte, sollte bei der Auswahl von Hundehaftpflichtversicherung und Hundekrankenversicherung auf wichtige Details achten, um die besten Leistung zum besten Preis zu bekommen – der eigene Hund ist es auf jeden Fall wert!