David Reisner
Physiotherapie ist ein natürliches Heilverfahren, bei dem versucht wird, wieder Bewegung in den Körper eines Patienten zu bringen. Sie beginnt mit einer umfangreichen Diagnostik und endet mit Mobilisierungsübungen.
Ein festes Behandlungsschema gibt es bei der Physiotherapie nicht. Vielmehr werden ärztliche Diagnosen und Befragungen durch den Physiotherapeuten genutzt, um eine individuelle Behandlungsstrategie zu erarbeiten. Da jeder Körper anders ist und Beschwerden sehr unterschiedlich sein können, ist eine Einzelfallbetrachtung sehr wichtig.
Bewegung ist Gesundheit
Ein gesundes Leben beinhaltet reichlich Bewegung. Nicht nur Physiotherapeuten sind sich einig, dass Bewegung ein unerlässlicher Faktor für einen gesunden Lebensstil ist. Zahlreiche Studien zeigen, dass Bewegung ein essenzieller Bestandteil der körperlichen und mentalen Gesundheit ist. Bewegung fördert die Durchblutung, trainiert das Herz-Kreislauf-System und regt den Stoffwechsel an. Geschwächte Muskeln werden aktiviert und gekräftigt und sind dadurch weniger anfällig für Verletzungen und Schmerzen.
Schmerzen der Gelenke können durch ausreichend Bewegungstherapie wie beispielsweise im Rahmen der Physiotherapie Wien ebenfalls wieder mobilisiert und Beschwerden gelindert werden. Die Liste der Vorteile von reichlich Bewegung ist lang und beinhaltet unter anderen außerdem:
- Stressreduzierung
- Aufbau von besserer Stressresistenz
- Linderung von Beschwerden wie Kopfschmerzen
- Verbesserung der Immunabwehr
- Stärkung des Selbstwertgefühl und der Selbstständigkeit
- Gewichtsabnahme
- Stärkung der Muskulatur
- Verbesserung der Schlafqualität
- Ausschüttung von Glückshormonen
Bewegung ist in jedem Alter wichtig. Sowohl Kinder als auch Erwachsene und ältere Menschen sollten regelmäßig in Bewegung sein. Dabei muss es nicht immer ein ausgiebiger Sport sein. Selbst regelmäßig ausgedehnte Spaziergänge können nachweislich zur Verbesserung der Gesundheit führen. Besonders effektiv ist Bewegung an der frischen Luft. Daher sind gerade regelmäßige Spaziergänge oft eine starke Verbesserung des Alltags.
Mobilisierungsverlust durch Unfälle und andere Probleme
Bewegung gehört also zu einem gesunden Körper – leider beinhaltet der Alltag vieler Menschen heutzutage lange nicht mehr die Bewegung, die notwendig wäre. „Wer rastet, der rostet“, sagt der Volksmund nicht umsonst. Dennoch streben Menschen in der modernen Welt immer mehr nach Bequemlichkeit. Der technische Fortschritt ermöglicht es, alle denkbaren Alltagsangelegenheit so bewegungsarm wie möglich zu gestalten. Geschätzt wird, dass der Steinzeitmensch rund 15 bis 25 Kilometer am Tag gegangen ist. In der heutigen Welt liegt dieser Wert nur noch bei etwa 3 Kilometern pro Tag. Einige Menschen schaffen sogar noch weniger.
So viele Vorzüge der technische Fortschritt auch hat, er nimmt Menschen immer mehr natürliche Bewegung. Mit der Vielzahl an Transportmöglichkeiten muss niemand mehr einen Spaziergang oder Radtour unternehmen, um Besorgungen zu erledigen. Treppen steigen ist nicht notwendig, wenn ein Fahrstuhl vorhanden ist. Selbst einkaufen gehen kann durch Online-Bestellungen ersetzt werden. Doch körperliche Inaktivität verstärkt oder verursacht eine Vielzahl der heutigen Volkskrankheiten. Dazu zählen beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Darmträgheit und orthopädische Probleme.
Während noch vor vielen Jahren viele Mediziner beispielsweise bei Herzschwäche oder nach einer Operation auf Schonung setzten, hat sich dies heute gewandelt. Immer mehr Mediziner erkennen, wie wichtig Bewegung für Gesundheit ist. Die wissenschaftliche Erkenntnisse dahingehend sind unumstritten. Deshalb wird Physiotherapie mittlerweile auch nach Operationen und in anderen Situationen eingesetzt, in denen früher Bettruhe verordnet wurde.
Mobilisierungshilfe – individuelle Umstände beachten
Nicht nur die zunehmende Bequemlichkeit der Menschen kann die Mobilisierung im Alltag einschränken. Viele Menschen sind auch durch Krankheiten oder unvorhergesehene Ereignisse wie Unfälle dazu gezwungen, Bewegungspausen einzuleegen. Und genau hier kommt die Physiotherapie ins Spiel.
Wer durch verschiedene Krankheiten angeschlagen ist, benötigt oft Mobilisierungshilfe. Physiotherapie beinhaltet mehrere Bestandteile, die dafür sorgen, dass wieder Bewegung in das Gewebe und die Muskeln der Patienten gebracht werden. Ein wichtiger Bestandteil ist die sogenannte Hands-on-Therapie, die Arbeit mit Händen. Dies beinhaltet beispielsweise manuelle Therapie und Massagen. Daneben gibt es physikalische Therapie, die beispielsweise Wärme- und Kälteanwendung beinhaltet. Letztlich beinhaltet Physiotherapie auch die aktive Therapie, in der der Patient selbst tätig wird und seine Muskulatur stärkt.
Häufig sind mehr als nur eine der drei Varianten notwendig, um wieder vollständig Bewegung in einen Körper zu bringen. Die Kombination aus mehreren Maßnahmen kam dafür sorgen, dass eine optimale Strategie ermittelt wird, die den Körper in eine positive Richtung lenkt und die Lebensqualität stärkt. Die Behandlungen von Bewegungseinschränkungen sind von vielen Faktoren abhängig sein. Patienten können beispielsweise aufgrund von Narbenbildung oder durch Lymphödeme gehemmt werden – zwei Beispiele, die sehr unterschiedliche Therapieformen benötigen würden. Viele Patienten leiden unter Bewegungseinschränkungen nach einem Unfall oder Operationen. Daher ist so wichtig, die Therapie an die verschiedenen Symptome und Beschwerden des Patienten anzupassen. Krankengymnastik wird unter anderem auch während der Chemotherapie unterstützend eingesetzt.
Krankengymnastik & Bewegungstherapie als medizinische Verfahren
Die Bedeutung von Bewegung für Gesundheit ist extrem. Krankengymnastik kann helfen, Schmerzen in verschiedenen Körperbereichen zu lindern und wieder mehr Aktivität in den Körper zu bringen. Das steigert nachweislich langfristig die körperliche und mentale Gesundheit. Physiotherapie stärkt die Muskeln und Gelenke. Sie hilft nicht nur akut, sondern stärkt die Muskulatur nachhaltig und verbessert die Bewegungsfähigkeit langfristig. Muskeln, die nicht in Gebrauch sind, sind nachweislich anfälliger für Verletzungen. Physiotherapie bringt geschwächte und verletzte Muskeln wieder in einen stabilen Rahmen und sorgt dafür, dass größere Folgeprobleme vermieden werden.
Zudem hat eine umfassende Bewegungstherapie auch den Vorteil, dass die Selbstständigkeit gefördert wird. Patienten sind erstmals wieder in der Lage, ihre Gesundheit selbst aktiv zu verbessern und eigenständig mit Beschwerden umzugehen. Sie lernen beispielsweise Methoden, mit denen Schmerzen akut gelindert werden können und regelmäßig langfristig vorgebeugt werden. Zudem fördert es die Selbstständigkeit dahingehend, dass Menschen wieder lernen, eigenständig auf ihren Beinen zu sein.
Viele Menschen beginnen Physiotherapie, weil sie alleine kaum noch bewegungsfähig sind. Wer langfristig Therapiestunden wahrnimmt, erhöht jedoch seine eigene Selbstständigkeit. Patienten sind nach einigen Therapiestunden erstmals nach langer Zeit wieder dazu in der Lage, eigenständig Unternehmen durchzuführen, ohne auf die Hilfe von Angehörigen, Freunden oder technischen Transportmitteln angewiesen zu sein. Ein größeres Gefühl der Eigenständigkeit gibt es kaum!
Aktivität im Alltag verbessern
Physiotherapie ist eine Methode, Patienten wieder an Bewegung heranzuführen. Wer langfristig gesund bleiben möchte, muss jedoch stetig aktiv bleiben. Aktivität im Alltag zu verbessern, ist gar nicht so schwer, wie viele Menschen befürchten. Einfach mal die Treppe statt den Fahrstuhl zu nehmen oder das Fahrrad anstelle des Autos: Schon solche Kleinigkeiten erzielen starke Effekte. Auch regelmäßige Dehnübungen sind ebenso wichtig wie einfach. Schon fünf Minuten Dehnen am Morgen kann langfristig einen erheblichen Unterschied machen.
Im Rahmen einer umfassenden Physiotherapie werden solche Methoden besprochen und aufgezeigt. Der Patient erhält eine Reihe an Optionen und Übungen, die er zu Hause ausprobieren und regelmäßig in den Alltag einbauen kann.
Auf die Art hilft Physiotherapie nicht nur akut, sondern unterstützt auch langfristig die Bewegung und damit ein gesundes Leben.
