Auswandern – Schweiz oder Österreich?

Bild: Salzburg in Österreich erleben
Bild: Salzburg in Österreich erleben

Viele Menschen stellen sich vermehrt die Frage, in welches Land sie auswandern sollten. Einerseits sind von der Landschaft und der Lebensqualität beide Länder schön, andererseits ist die Schweiz auch für ihr hohes Preisniveau und die erhöhten Lebenserhaltungskosten bekannt. In unserem Beitrag möchten wir beide Länder gegenüberstellen und die Vorteile von Österreich und der Schweiz genauer beleuchten. Zunächst gehen wir auf ein paar wichtige Themen wie der Bürokratie und landestypische Besonderheiten ein, bevor wir uns den Vorzügen der beiden Umzugsländer widmen wollen.

 

Welche bürokratischen Kriterien herrschen in Österreich und der Schweiz vor?

Österreich ist ein Mitgliedsland der Europäischen Union, kurz „EU“. Wer aus einem anderen EU-Mitgliedsland nach Österreich umziehen will, weil er eine neue Arbeitsstelle antritt, in Österreich studieren möchte oder die große Liebe in Österreich gefunden hat und seinen Lebensmittelpunkt nach Österreich verlagern will, hat mit deutlich weniger Bürokratie zu kämpfen. Auch das soziale Netz ist in Österreich sehr gut ausgearbeitet. Mit einer Rente oder einer Arbeitsstelle (geringfügig) ist man bei der Österreichischen Gesundheitskasse vollauf versichert und kann jederzeit zum Arzt gehen. In der Schweiz herrscht eine 42-Stunden Arbeitswoche laut Gesetz vor. Arbeitnehmer genießen keinen umfassenden Kündigungsschutz wie in Österreich. Das soziale Netz ist nicht so abgesichert wie in Österreich. Will man also in die Schweiz ziehen, muss man vermehrt für seine Zukunft vorsorgen. Zudem sind Miete, Strom, Versicherungen, Lebensmittel und Benzin in der Schweiz maßgeblich höher als in Österreich – allerdings sind die Gehälter auch dementsprechend hoch.

Bild: Salzburg in Österreich erleben
Bild: Salzburg in Österreich erleben

Welche arbeitsrechtlichen Unterschiede gibt es?

Wenn man Österreich und die Schweiz vergleicht sticht sofort der Unterschied in der Arbeitslosenquote ins Auge. So liegt die Arbeitslosenquote im Nachbarland Schweiz bei gerade mal 2,6 Prozent. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Auswanderer, die die Schweiz als Lebensmittelpunkt wählen, sehr gute Berufschancen haben. Allerdings muss jeder, der in die Schweiz auswandern möchte, nachweisen können, dass er für seinen Lebensunterhalt selbst aufkommen kann. Ein Sprung nach Österreich zeigt uns, dass die Arbeitslosenquote im Alpenland bei 7,7 Prozent liegt. Das ist dreimal so hoch wie in der Schweiz. Für eine Aufenthaltsgenehmigung in Österreich trifft der jeweilige Auswanderer auf deutlich weniger bürokratische Hürden. Beispielsweise ist eine Firmengründung in der Schweiz deutlich attraktiver als in Österreich. Dies ist auf die geringen Steuersätze zurückzuführen und man hat eine gut ausgebaute digitale und analoge Infrastruktur, begleitet von einer angesehenen Reputation des Landes. In Österreich ist eine Firmengründung deutlich weniger attraktiv. In ländlichen Regionen kann sich jedoch eine Firmengründung als Touristenführer oder eine Agentur für Fahrradtouren in Touristenhotspots durchaus lohnen.

Wie sieht es mit den kulturellen Unterschieden der zwei Länder aus?

Die Kultur Österreichs ist mit der Kultur des Nachbarlands Deutschlands vergleichbar. Wer also von Deutschland nach Österreich ziehen will, trifft kaum auf kulturelle Barrieren. Österreich und die Schweiz ähneln sich in der Sprache, solange Hochdeutsch gesprochen wird. In allen Kantonen wird Schweizerdeutsch gesprochen. Zu Beginn hat man mit Sicherheit Mühe, diese Sprache zu verstehen. Die Schweizer zelebrieren eine wahrhaftige Käsekultur und die Schokolade, die in der Schweiz hergestellt wird, zählt zur weltbesten Schokolade überhaupt. In der Schweiz wird auch Französisch, Italienisch und Romanisch gesprochen.

Die Schweiz und ihre Besonderheiten

In der Schweiz, die vor allem durch das Matterhorn bekannt ist, leben aktuell zirka 8 Millionen Menschen. Davon sind zirka 26 Prozent zugewandert. Deshalb gilt die Schweiz als Einwanderungsland. Speziell Zürich gilt als Migrations-Hotspot. Als es in der Schweiz zur Industrialisierung kam, gab es eine enorme Binnenwanderung aus dem Alpenraum. Menschen wandern deshalb gerne in die Schweiz aus, da die Arbeitsaussichten besser sind als in Österreich und in Deutschland. Der klassische Schweizer zeichnet sich durch eine reservierte aber freundliche und penible Art aus. Die Schweizer achten auf Pünktlichkeit. Daher rührt das Sprichwort „Pünktlich wie eine Schweizer Uhr“. Die Schweizer sind sehr zielstrebig, fleißig, gelassen und gastfreundlich. Sie legen mehr Wert auf Qualität als auf Quantität. Die Offenheit und die Mentalität variiert nach dem jeweiligen Kanton.

Die Schweizer Kultur

Die Schweiz ist ein unglaublich vielschichtig interessiertes Land was die Kultur betrifft. Alleine die Tatsache, dass auf einem kleinen Fleckchen Erde vier Sprachen gesprochen werden, deutet darauf hin. Es gibt keine einheitliche Schweizer Kultur. In der Schweiz finden sich die folgenden kulturellen Aspekte:

  • das Jodeln
  • das Alphornblasen
  • das Flaggenschwingen
  • die Schweizer Taschenmesser
  • die Schweizer Uhren
  • der Schweizer Käse (Käsefondue, Appenzeller, Gryar)
  • die Schweizer Schokolade

Österreich und seine Besonderheiten

Österreich gilt aufgrund der aktuellen politischen Konstellation als äußerst attraktiv für eine Auswanderung. Die Regeln für Zuwanderer wurden extrem entschärft. In Österreich spricht man Deutsch. Von Bundesland zu Bundesland gibt es Dialekte, vor allem im ländlichen Raum. Wenn der Name Österreich fällt, denkt mancher wohl sofort an Dinge wie:

  • das Riesenrad aus dem Prater
  • das Wiener Schnitzel
  • der Kaiserschmarrn
  • Mozart
  • Kaiser Franz-Josef und Kaiserin Sissi

Österreich ist vor allem für seine Geschichte und die Monarchie in der ganzen Welt bekannt. Der größte Zuwandereranteil konzentriert sich in Ballungszentren wie der Hauptstadt Wien, Salzburg oder Graz.

Wie ticken die Menschen in Österreich?

Im Ausland werden die Österreicher öfter als „Ösis“ bezeichnet. Vor allem in Wien haben die Menschen einen eher schlechten Ruf, da sie sich über alles beschweren und ständig nörgeln. Der schwarze Humor, der im Land verbreitet ist, ist weltbekannt. Akademiker (Magister, Doktor u.ä.) möchten gerne mit ihrem Titel angesprochen werden. Den Titel wegzulassen, gilt als Beleidigung und Herabwürdigung. Österreich ist sehr katholisch geprägt. In Österreich legt der Mensch Wert auf Sitte und Traditionen und in vielen Häusern hängt ein Jesuskreuz an der Wand. Aktuell ist das Land im Zwiespalt, da es immer wieder zu politischen Debatten kommt, ob das Kreuz in den Schulen abgehängt, Ostern abgeschafft und der traditionelle Krampuslauf im Dezember verboten werden soll.

In Sachen Landeskleidung ist bestimmt bekannt, dass Österreich viel Wert auf brauchtümliche Tracht (Dirndl-Kleider und Lederhosen) legt. Bei Volkstanzfesten sieht man kaum Menschen in ziviler Kleidung. Wenn die Masche des Dirndls rechtsgebunden ist, heißt das, dass die Frau verheiratet, verlobt, vergeben oder nicht interessiert ist. Wenn die Masche linksgebunden ist, heisst das, dass die Frau Single ist und den Mann fürs Leben sucht. Ist die Masche jedoch mittig, auf Bauchhöhe gebunden, heisst das, dass die Frau noch Jungfrau ist.

Verfasst von David Reisner

Ich, David Reisner, berichte auf regionalsuche.at über regionale Themen, Ausflugsziele, Sehenswürdigkeiten & Co. Ich selbst bin gerne unterwegs und entdecke schöne neue Plätze und Erlebnisse in Österreich.